Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm, 2007
Das Thema Portrait wurde im 2008 beendeten Projekt aus einer völlig neuen Perspektive interpretiert. Losgelöst vom Gegenständlichen sind 12 Bilder entstanden, deren Portraitcharakter in Farben und Zeichen chiffriert scheint.
Meine persönlichen Wahrnehmungen einer Person mit ihren individuellen Farbimpulsen wurden umgesetzt und zu einem abstrakten Portrait verdichtet.
In einem zweiten Schritt wurden die/der Portraitierte vor dem Bild sitzend analog zum dahinterliegenden Portrait bemalt, so dass vor dem Auge des Betrachters, bzw. der Kamera, Bild und Person in eine Wechselbeziehung treten.
Durch diese reale Bemalung der/des Portraitierten und die fotografische Dokumentation wird dem Betrachter ein Zugangscode zur Interpretation angeboten und ein dynamisches Beziehungsdreieck zwischen Bild, Modell und Betrachter entsteht.
Im Unterschied zum herkömmlichen Bodypainting ist das Bild, das eine Facette einer Person beleuchtet, das zentrale Thema.
Einen Körper zu bemalen ist ein nicht zu unterschätzender Eingriff in die Privatsphäre einer Person, insbesondere, wenn nicht irgendein fremdes Sujet aufgemalt wird und sie gleichsam bekleidet, sondern die Bemalung eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit ihrem Träger im Spannungsfeld zwischen Vertrautem und Fremdem darstellt und sie somit der fokusierten Betrachtung preisgibt. Sie ist in ihrem Wesen an rituellen Bemalungen ursprünglicher Kulturen orientiert und gewinnt durch den Dialog mit dem Bild besondere Tiefe.
Aus den hierbei entstandenen Fotos ist ein Kunstdruckkalender für das Jahr 2009 entstanden.
Einen ausführlichen Text zu dem Projekt finden Sie